Wegen „schlechter Kommunikation“ hat ICE Millionenklage am Hals

 

Man kann es durchaus so sehen, dass das staatliche Stromversorgungsunternehmen ICE wegen schlechter Kommunikation eine Klage über 32 Millionen US-Dollar am Hals hat. Die Ursachen könnten aber auch miserable Unternehmenskultur, Überheblichkeit, Unkenntnis der Rechtslage und/oder einfach Schlamperei sein.

 

Doch der Reihe nach: Die ICE erstellt zurzeit das Wasserkraftwerk Reventazón, das aktuell grösste Infrastrukturprojekt Costa Ricas (TICO berichtete darüber). Um für den geplanten Stausee genügend Wasser sicherzustellen, wurde mit dem Unternehmen Desarrollo Hidroeléctrico de Parismina S.A. (DHPSA) ein Vertrag über künftige Wasserlieferungen aus dem Rio Parismina abgeschlossen. Nun hatte jedoch die Interamerikanische Entwicklungsbank BID ihren Kredit für den Bau des Wasserkraftwerkes ausdrücklich davon abhängig gemacht, dass kein Wasser aus dem Rio Parismina zur Stromerzeugung verwendet werden darf. Die ICE wollte nun den Vertag mit der DHPSA von den obersten Rechnungsprüfern der Nation für ungültig erklären lassen, was diese jedoch nicht konnten. Daraufhin hat die ICE diesen Vertrag mit der DHPSA einseitig gekündigt, welche infolgedessen die ICE auf 32 Millionen US-Dollar Schadenersatz für bereits entstandene Kosten verklagte. Das Verfahren ist noch hängig.

Der Staudamm für das Wasserkraftwerk Reventazón mit einer geplanten Leistung von 20 MW (Megawatt)
Der Staudamm für das Wasserkraftwerk Reventazón mit einer geplanten Leistung von 20 MW (Megawatt)