Costa Rica befindet sich in einem finanziellen Notstand
Finanzminister Helio Fallas ist verzweifelt. Der Versuch, China inländische Schuldpapiere im Wert von einer Milliarde US-Dollar zu verkaufen, ist kläglich gescheitert. China hat auf die Anfrage hin nicht einmal geantwortet. Der Regierung bleibt also nichts anderes übrig, als zu versuchen, Kredite von der Weltbank zu beantragen oder sich wiederum mittels Staatsanleihen am internationalen Geldmarkt die notwendige Liquidität zu verschaffen. Beides wird wohl schwierig werden. Die Weltbank will zuerst Sparmassnahmen der Regierung sehen und am internationalen Geldmarkt werden wohl die Zinsen für Costa Rica noch stärker angehoben. Das wiederum würde sich negativ auf die Geldbeschaffung für das Ablösen auslaufender Kredite auswirken. Ein Teufelskreis.
Fallas selbst spricht von einem „fiskalischen Notstand“ und bittet das Parlament, die Umwandlung der Umsatz- in eine Mehrwertsteuer endlich zu genehmigen und auch der Erhöhung des Steuersatzes von 13 auf 15 Prozent zuzustimmen. Aber auch damit könnten die Kosten des Staates, einschliesslich Gehälter der Staatsangestellten und Schuldendienst, nicht gedeckt werden. Bislang konnte Fallas die Kongressabgeordneten noch nicht überzeugen, obwohl er es vermied, noch zusätzliche Sparmassnahmen zu fordern. Zweifellos befindet sich Costa Rica in einer prekären finanziellen Situation – Griechenland lässt grüssen…