25‘000 Lehrkräfte schulden dem Bildungsministerium 91 Mio. USD
So sieht es wenigstens das Bildungsministerium. Es handelt sich dabei um falsche Lohnzahlungen an Lehrerinnen und Lehrer mit dem damaligen Zahlungssystem SIGRH zwischen 2002 und 2015. Ausbezahlt wurden nicht nur falsche Löhne, sondern auch unberechtigte Renten, Kranken- und Unfallgelder. Im Extremfall wurden auch Löhne an Verstorbene ausbezahlt. Anscheinend war das alte Zahlungssystem überfordert. Die Daten der 81‘000 Angestellten wurden nur langsam verarbeitet und waren somit nie auf dem aktuellen Stand. Offensichtlich waren auch diejenigen Angestellten überfordert, welche die Daten eingeben mussten.
Der Staat will nun natürlich das zuviel bezahlte Geld zurück. Mit 10‘500 der insgesamt 25‘000 betroffenen Lehrerinnen und Lehrer wurden bereits Vereinbarungen über die Rückzahlung getroffen. Meistens wurden Abzüge von den laufenden Löhnen vereinbart. Nur wenige können den Betrag auf einmal zurückzahlen. Die einzelnen Schulden betragen bis zu 30 Millionen Colones (57‘000 USD).
Viele der Betroffenen sind jedoch der Meinung, dass sie kein Geld zurückzahlen müssten. Es sei für sie nicht möglich gewesen, die Fehlzahlungen überhaupt erkennen zu können. Zu unterschiedlich seien jeweils die Lohnzahlungen ausgefallen und oft hätten sie keine Abrechnung erhalten. Der Präsident der Lehrergewerkschaft ist jedoch ebenfalls der Meinung, die Gelder müssten dem Staat zurückgezahlt werden.
Seit Ende 2014 ist nun das neue Zahlungssystem Integra2 in Betrieb. Aber auch damit wurden bisher rund 14 Millionen US-Dollar zuviel an Löhnen ausbezahlt. Pura Vida….